Open Source für digitale Souveränität

Worum geht es?

Die digitale Infrastruktur von Firmen, Behörden und Privatpersonen ist häufig von Produkten internationaler, insbesondere US-Amerikanischer Konzerne abhängig. Besonders offensichtlich ist das z.B. bei der Nutzung von Microsoft Office Software wie Word und Excel aber auch beim Betriebssystem Windows. Ändert ein Hersteller seine Geschäftspraktiken, geht insolvent oder muss auf veränderte Gesetze reagieren, kann das gravierende Folgen haben.

  • Ein geändertes Lizenzmodell des Herstellers VMware hat zu einer Kostenerhöhung von 800% bis 1500% für die Nutzung der Virtualisierungssoftware vSphere geführt.

  • Das Support-Ende für Windows 10 bedeutet voraussichtlich die millionenfache Verschrottung und Neuanschaffung von Computern. Häufig sind diese aber noch leistungsfähig genug, um problemlos weiter genutzt zu werden. Windows 11 speichert immer mehr Daten auf Servern von Microsoft.

  • Atlassian, ein Hersteller von Dokumentations- und Projektmanagementsoftware, bietet seine Produkte zukünftig nur noch als Cloud-Variante an. Das führt zum Kontrollverlust über die eigenen Daten und ermöglicht den Zugriff durch Regierungen und Geheimdienste.

  • Die Produkte vieler großer Hersteller weisen regelmäßig Sicherheitslücken auf, die häufig nicht sofort behoben werden.

Diese Beispiele zeigen, wie problematisch die Abhängigkeit von wenigen großen Anbietern sein kann. In vielen Fällen gibt es aber Alternativen, die eine größere Unabhängigkeit und damit einen wichtigen Schritt in Richtung digitaler Souveränität erlauben.

Open Source Software

Die wichtigste Rolle spielt dabei Open Source Software. Im Gegensatz zu proprietärer Software lässt sich hier die Funktionsweise nachvollziehen und es können Veränderungen vorgenommen werden. Während z.B. der Hersteller einer proprietären Software beschließen kann, die Software oder eine Cloud-Dienstleistung nicht länger bereitzustellen, besteht dieses Risiko im Fall von Open Source Software nicht. Da der Quellcode einsehbar ist, kann ein anderer Hersteller, Freiwillige oder man selbst die Software weiterentwickeln und anpassen. Teilweise entsteht dadurch auch Wettbewerb, der die Umsetzung unterschiedlicher Vorstellungen zur Funktionalität ermöglicht.

Besonders bei sicherheitskritischen Komponenten wie Firewalls bietet die Offenheit von Open Source ganz konkrete Vorteile: Da der Quellcode eingesehen werden kann, bleiben Sicherheitslücken oder Backdoors nicht lange unentdeckt und können schnell und transparent behoben werden.

Digitale Souveränität

Je mehr proprietäre Software durch qualitativ hochwertige Open Source Lösungen ersetzt wird, desto höher wird der Grad an digitaler Souveränität, also die Selbständigkeit beim Betrieb der eigenen IT-Infrastruktur. Da sich Open Source Software nicht unter alleiniger Kontrolle des Herstellers befindet, ist die Abhängigkeit von diesem deutlich geringer als bei der Nutzung proprietärer Software. Sind die IT-Systeme unter eigener Kontrolle, müssen weder Cloud-Ausfälle noch willkürliche Sperrungen von Accounts gefürchtet werden.

Und auch das Know-How zum Betrieb oder zur Fehlerbeseitigung in Open Source Software ist unabhängig vom Hersteller verfügbar. Dank öffentlich zugänglichem Quellcode und der dazugehörigen Dokumentation kann hier viel freier Expertise angeboten und bezogen werden, als das für proprietäre Software der Fall ist.

Konkrete Alternativen

Wenn Sie stärker auf Open Source Software setzen wollen, empfehlen wir unter anderem die folgenden Alternativen:

Wir helfen Ihnen gerne bei Auswahl, Einführung und Betrieb von Open Source Software, sprechen Sie uns an.

 

 

Open Source für digitale Souveränität